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 Modellbahn     IV/98



Zur Nachahmung empfohlen

Decodereinbau

in die Roco-Modelle des 798 (VT98), der 211 (V100.1) und der Baureihe 50

Von Reinhard Müller

Einleitung

Nachdem die grundsätzlich zu beachtenden Dinge beim Einbau von Decodern bereits in anderen Artikeln (z.B. "Der Einbau von Lok-Decodern" von Armin Mühl u.a. in Hp1 II/98, Seite 23 ff.) erläutert wurden, soll in diesem Beitrag nur auf die Besonderheiten bei den genannten Modellen eingegangen werden. Beim Umbau hat sich gezeigt, daß die Beleuchtung meist das größte Problem darstellt.

Die Beschreibungen sollen keine Umbauanleitungen darstellen, die penibel eingehalten werden müssen. Vielmehr sind sie als Erfahrungsberichte zu verstehen, die auch bei anderen Umbauten nützlich sein können. Daß alle verwendeten Decoder von Digitrax kommen, ist eher Zufall. Zukünftig werde ich auch häufiger ZIMO-Decoder einbauen, besonders nach Erscheinen des MX62, der wesentlich kleinere Einbaumaße erfordern wird; doch hierzu mehr zu gegebener Zeit.

Der Einbau des Digitrax DZ120 in den Roco 798 (VT 98)

Beim 798 gibt es zwei mögliche Einbauplätze, die beide aber nur Platz für einen DZ120 bieten: im Klo oder über der Kupplung.

Das Klo ist leider nicht so hoch, wie man meinen sollte, so daß für den Decoder noch im Dachraum Platz geschaffen werden müßte, u.a. indem im Dachbereich der Fenstereinsatz ein Loch bekommt. Deswegen, wegen der einfacheren Montage des Gehäuses und der Möglichkeit, alle Kabel festzulegen, habe ich mich für den Platz über der Kupplung entschieden.

Aber auch dort ist nicht beliebig viel Platz. Entweder schleift die Kupplungsaufnahme etwas am Decoder oder man verzichtet auf die Rückstellfeder. Da ich auch aus Gründen der Beleuchtung den Motorwagen nicht ohne Steuerwagen betreiben werde, habe ich auf die Rückstellfeder verzichtet. Man nimmt die Feder heraus und kürzt die Kupplungsaufnahme um den kleinen Haken für die Feder. Der untere Haken, der die Aufnahme in der Führung hält, muß aber stehenbleiben! Die Seite, an der der Decoder eingebaut wird und später der Bei- oder Steuerwagen angekuppelt wird, sollte die ohne die Uerdinger-Raute am Gehäuse sein. Der Fahrer sitzt dann auch nicht mehr direkt beim Klo, sondern auf der Seite mit Raute.

Decoder über der Kupplung (44K) 
Bild 1: Nachdem die auf der Abbildung erkennbaren Ecken in den Rahmen gefräst sind, kann der Decoder eingeklebt werden. Er liegt in den ausgefrästen Ecken auf dem Rahmen und am Getriebe auf dem Haken für die Feder auf. Die Höhe ist dabei so eingestellt, das gerade eben das eine IC über die Rahmenoberkante ragt. Wird der Decoder wie im Foto gezeigt eingebaut, kann auch noch der original Lichtleitstab montiert werden.

Bei der Beleuchtung tritt das Problem auf, daß beim Kuppeln mit Bei- oder Steuerwagen die Lampen auf einer Seite der Fahrzeuge dunkel bleiben müssen, während bei einem allein fahrenden Motorwagen beide Seiten beleuchtet sein müssen. Ich habe mich auf den Betrieb m i t Bei- und/oder Steuerwagen festgelegt. Dazu wird einfach statt des Original-Lichtleiters ein als Ersatzteil für den Beiwagen erhältliches Linsenpärchen in die Lampenöffnungen eingesetzt. Beim oberen Spitzenlicht ist das Problem, daß damit gleichzeitig die Innenbeleuchtung erfolgt. Wird nur eine Lampe abgeklemmt, hat der Wagen je nach Fahrtrichtung Licht oder auch nicht.

Ich habe daher die Lichtleiter umgebaut: Auf der Seite mit Raute habe ich den Lichtleiter angemalt, sodaß er den Innenraum nicht mehr beleuchtet. Den Lichtleitstab von der gleichen Lampe zur anderen Seite habe ich herausgenommen und die Öffnung im mittleren Plastikteil mit Polystyrol verschlossen, damit auch hier kein Licht austritt. Auf der anderen Seite wird der Lichtleiter mit Abzweig zum Spitzenlicht durch den Lichtleiter mit Innenbeleuchtung von der anderen Seite ersetzt. Damit jedoch das obere Spitzenlicht nicht 'glimmt', habe ich dicht hinter die Linse ein Stück weißes Polystyrol ins Dach geklebt, das ich dort, wo es die Linse nicht sieht, rot angemalt habe.

Nachdem ich so das eine Spitzenlicht und die Innenbeleuchtung voneinander getrennt habe, müssen die Lampen auch entsprechend angesteuert werden. Das Spitzenlicht wird mit der Lampe links im Rahmen verbunden. Rechts und links sind auf die Fahrtrichtung Raute voraus definiert; die linke Lampe ist die für das weiße Licht vorne. Die Lampe für die Innenbeleuchtung soll unabhängig von der Fahrtrichtung leuchten. Daher wird sie über die beiden Dioden, die beim Decodereinbau ohnehin anfallen, versorgt: Die Kathoden (mit einem Ring gekennzeichnet) erhalten ein kurzes Ende mit gelber bzw. weißer Litze, die Anoden (anderes Ende der Dioden) werden miteinander verbunden und steuern die Innenbeleuchtung.

Entscheidungen sind schwer, besonders, ob denn nun die Innenbeleuchtung überhaupt an sein soll oder nicht. Ich habe mich vor dieser Entscheidung gedrückt, da ich solange, wie der Steuerwagen nicht umgebaut ist, keine Innenbeleuchtung möchte. Ich habe, auch um das Gehäuse besser abnehmen zu können, eine Steckverbindung in die Kabel ins Dach gebaut. Dabei hat die am Rahmen und der Platine festgeklebte Stiftleiste vier, die Buchleiste an den Kabeln aus dem Klo drei Kontakte. Die vier sind folgendermaßen belegt: Innenbeleuchtung, Spitzenlicht (weiß), Plus (blau) und noch mal Spitzenlicht. Bei der Buchse lautet die Belegung: Innenbeleuchtung (rot), Spitzenlicht (grün), gemeinsamer Anschluß (schwarz). Wird die Buchse mit dem ersten Anschluß bündig gesteckt, ist die Innenbeleuchtung zusammen mit der Fahrzeugbeleuchtung an. Wird die Buchse mit dem letzten Anschluß bündig gesteckt, sind a) Plus und Spitzenlicht vertauscht, was die Glühbirne nicht stört, und b) beide Anschlüsse der Innenbeleuchtung mit Spitzenlicht verbunden, so daß es im Fahrzeug dunkel bleibt.

Decoder und Steckverbinder (27K) 
Bild 2: Hier sind die vier im Text beschriebenen Stifte des Anschlusses für die Innenbeleuchtung und das 3. Spitzenlicht zu erkennen; durch die auf den Rahmen geklebte Isolierfolie wird der Kontakt der Steckverbindung mit dem Rahmen verhindert.

Bild 3 zeigt die Verdrahtung von der Unterseite. Ich habe fast alle Kabel durch das Loch in der Platine nach unten gezogen, um nicht mit der Kardanwelle in Konflikt zu kommen. Lediglich die beiden Dioden befinden sich in Schrumpfschlauch eingepackt auf der Platine, Der linke Motoranschluß wird isoliert, indem ein dünnes Kunststoffplättchen oder eine stabile Isolierfolie unter die Bürstenträgerschraube gelegt wird. An die abgenommene Schraube habe ich ein kurzes Stück Litze gelötet, das ich später mit dem grauen Kabel vom Decoder verbunden habe. Die mit Schrumpfschlauch isolierte Verbindung habe ich im Rahmenausschnitt auf Höhe der Bürsten geparkt.

Verdrahtung auf der Unterseite des 798 (33K) 
Bild 3: Kanelführung an der Unterseite des Triebwagens
Man beachte die Trennung der Leiterbahn oberhalb der Kontaktfeder für das Rad unten rechts.

Alle anderen Leitung habe ich der einfachen Arbeitsweise wegen auf Leiterbahninseln der von Dioden und Widerstand befreiten Platine gelötet. Damit die Platine nicht herumschlabbert, habe ich sie im Rahmen festgeklebt, nachdem ich die unbrauchbaren Kontaktfedern für die Lampen im Rahmen entfernt habe. Die Lampen im Rahmen müssen auch isoliert werden. Dazu habe ich zwei Litzen - links weiß und blau, rechts gelb und blau - an die Glühbirnen angelötet und die Birnen mit Schrumpfschlauch isoliert. Der Schlauch sollte eher etwas länger sein, als das metall. Vorsicht vor Längenschrumpfung des Schlauchs! Die Bohrungen im Rahmen werden auf 3,5 mm aufgebohrt. Das ist im quadratischen Loch fast nichts! Die umschrumpften Lampen sollten dann in leichter Pressung in die Bohrungen passen; ein Festkleben ist nicht nötig und sollte in Hinblick auf einen eventuellen Lampentausch auch unterbleiben.

Jetzt werden die roten und schwarzen Leitungen vom Decoder mit dem rechten und linken Radschleifer, die orange Litze mit der Leiterbahn an der Kontaktfeder für den rechten Bürstenanschluß und alle anderen Litzen gleicher Farbe miteinander verbunden. Dabei ist zu beachten, daß die Bodenplatte sehr dicht unter der Platine liegt und sich die Litzen nur über Ausschnitten in der Platine kreuzen dürfen. In der vorderen Hälfte dürfen überhaupt keine Litzen auf der Platine liegen. Damit die Litzen der Lampen im Rahmen nicht gequetscht werden, habe ich an der Bodenplatte auf der Platinenseite den Absatz mit einem Messer etwas entschärft.

Damit ist der Triebwagen für eine erste Probefahrt ohne Gehäuse fertig. Was ich mit dem Steuerwagen mache, ist noch unklar; 100 DM für einen reinen Beleuchtungsdecoder (Zweit-DZ120) ist mir zu teuer, eine elektrische Verbindung zwischen den Wagen zu aufwendig. Vermutlich werden ich den in Kürze erscheinenden LE103XF, der 128 Fahrstufen unterstützt, verwenden und auf eine Innenbeleutung des Steuerwagens verzichten, so daß im Dachbereich ausreichend Platz ist.

Der Einbau des Digitrax DN140 in die Roco-211 (V 100)

Nachdem ich - wie viele andere - in meine V 100 einen LE103 von Lenz (der Billigdecoder) eingebaut habe, wollte ich bei meiner 211 die Beleuchtung besser steuern können. Folgende Beleuchtungsvarianten sind vorgesehen:

  • nur vorn weiß (Zug wird gezogen)
  • nur hinten rot (Wendezug wird geschoben)
  • vorn weiß und hinten rot (Lz)
  • vorn und hinten weiß (Rangierbetrieb) sowie
  • ohne Beleuchtung.

Da die 211 schon getrennte Lampen für weiß und rot besitzt, müssen diese nur richtig angesteuert werden. Weitere "Bilder" wie vereinfachtes Rücklicht (nur eine der beiden roten Lampen) und Falschfahrsignal (zwei weiße und ein rotes Licht) habe ich bewußt nicht vorgesehen, da diese im FREMO-Betrieb nicht benötigt werden und sie einen nicht unerheblichen Aufwand bedeutet hätten.

Da die roten Lampen immer nur hinten leuchten sollen, können sie über die normalen Lichtausgänge gesteuert werden. Die weißen Lampen werden über die Funktionen 1 und 2 (1 = weißes Licht am langen Vorbau) gesteuert. Dafür wird ein Decoder mit zwei Zusatzfunktionen benötigt, wobei ich mich für den DN140 entschieden habe.

Da die Führerhauseinrichtung an ihrem Platz bleiben sollte, habe ich den Decoder im langen Vorbau untergebracht. Meine 211 hatte zwar eine Schnittstelle, die jedoch völlig unmöglich mitten im Führerhaus saß. Ich habe sie entfernt (rechts in Bild 4) und das Loch in der Führerhauseinrichtung verschlossen. Der DN140 ist ausreichend schmal, um neben die Mittelstrebe zu passen. Es muß lediglich eine Lampe dem Decoder weichen. Ich habe mich für die rote Lampe entschieden und sie durch eine helle Leuchtdiode ersetzt (Conrad # 143146-44, Vorwiderstand 2 kOhm). Auch wenn die LED im Bild 4 klar ist, sie leuchtet rot und strahlt ihr Licht in einem kleinen Winkelbereich ab. Der zugehörige Lichtleitstab wurde entsprechend gekürzt.

DN140 im Vorbau der 211 (38K) 
Bild 4: DN140 im der Roco V100: Die Position des Decoders und der neuen LED, die die rote Birne ersetzt, sind gut zu sehen.

Da der Decoder genau richtig sitzen muß, wenn das Gehäuse später noch passen soll, habe ich folgenden Trick verwendet: Ich habe zunächst den getrennt eingesteckten Teil der Haube herausgenommen. Nachdem ich den Decoder an die ungefähr richtige Stelle auf die Platine geklebt habe, habe ich das Gehäuse aufgesetzt und den Decoder durch die Öffnung angedrückt, bis der Kleber angezogen hatte. Ich habe dann später, bevor der Kleber ganz fest war, das Gehäuse vorsichtig abgezogen. Wäre ein Teil des Klebers ans Gehäuse gekommen, hätte ich nach dem völligen Abbinden keine Chance mehr gehabt.

Leider läßt sich aufgrund der Umbaumaßnahme die vordere Schraube zur Platinenbefestigung nicht mehr einschrauben. Da Roco im Rahmen - in weiser Voraussicht? - vier Löcher für Schrauben vorgesehen hat, brauchte ich nur auf der rechten Seite ein neues Loch in die Platine zu bohren. Die Leiterbahn, die von der Schraube berührt wird, kann, da sie nicht mehr benötigt wird, auf beiden Seiten der Schraube aufgetrennt werden. Im Bild versteckt sich die Schraube hinter der weißen Lampe.

Da die 211 für einen Decodereinbau vorbereitet ist, stellt die Elektrik kein Problem dar. (Kein Problem? Bei älteren Loks ohne Schnittstelle schon. Lest hierzu bitte den Abschnitt am Ende des Textes!) Es müssen lediglich die beiden Leiterbahnen, die die weiße Lampe der einen Seite mit der roten Lampe der anderen Seite verbinden, aufgetrennt werden. Die Dioden habe ich auch entfernt, da die eine im Weg war und ich außerdem noch eine Leiterbahninsel benötigte. Daß ich die Kabel wie im Bild sichtbar im Bogen verlegt habe, dient der Zugänglichkeit der Lötstellen. Die Litze, die vom Drehgestell links vorne kommt, habe ich auf eine fast mittig liegende Leiterbahninsel gelötet und von dort mit einem Stück Draht mit ihrem ursprünglichen Ziel verbunden. Bei der Verlegung der Kabel muß man beachten, daß die Mittelstrebe des Gehäuses auf der Platine aufliegt!

Und schon war das nächste Chassis unterwegs auf Probefahrt.

Der Einbau des Digitrax DH120 in die Roco-50

Bei der 50 von Roco mit Tender ohne Kabine findet der Decoder seinen Platz im Kohlenkasten über dem Motor. Ich wollte jedoch a) den Boden für die neuen Kohlen fest ins Gehäuse einbauen, b) das Gehäuse jederzeit wieder abnehmen können und c) den Decoder nicht direkt auf dem Motor montieren. Auch sollte der Decoder nicht durch den Motor aufgeheizt werden und der Motor auch später noch ausgebaut werden können.

Decoder über dem Motor (24K) 
Bild 5: Der Decoder steht mit entsprechend barbeiteten Polystyrolstreifen auf dem Motor.

Deshalb habe ich mir aus 1 mm Polystyrol zwei kleine Stege geschnitten und unter den Decoder geklebt. Oben haben sie die ungefähre Kontur des Decoders, um gut angeklebt werden zu können. Unten haben sie zwei ausgeklinkte Ecken, so daß sie in die Öffnung des Motors einrasten. Damit der Rotor aber keinesfalls an den Stegen schleift, habe ich noch einen kleinen Bogen von unten herausgeschnitten. Daß der Decoder - wie in Bild 5 sichtbar - "O-Beine" hat, ist nicht erforderlich und eher auf etwas nachlässiges Arbeiten zurückzuführen.

Die Elektrik ist im Prinzip ganz einfach: Es werden alle Bauteile ausgelötet und die Leiterbahnen von den Radschleifern am Beginn der Platinenausschnitte für die Widerstände durchtrennt. In Bild 6 ist die vordere Trennung auf Höhe der Fuge zwischen dunklem und hellem Motorgehäuseteil zu erkennen.

Danach kann der Decoder nach Anleitung verdrahtet werden. Ich habe die im Bild hintere Leiterbahn für Plus (blau) verwendet und die mit nichts verbundene Insel zwischen im Bild vorderer Trennstelle und ehemaliger Diode für den vorderen Lampenanschluß (weiß) verwendet.

Decoder im Tender der BR50 (30K) 
Bild 6: Bei der Verdrahtung ist darauf zu achten, daß keine Kabel ins Getriebe geraten können.

Verlaufen die Kabel außerhalb der Kontaktfedern, wie in Bild 6 gezeigt, können sie nicht ins Getriebe geraten. Da die Kabel des DH120 aber sehr steif sind, müssen sie einzeln in Form gebogen werden. Sie sollten vor dem Anlöten ohne mechanische Spannung an der gewünschten Stelle enden. Die violette und grüne Leitung sind am Decoder nicht angeschlossen! Wird der Stecker aus dem Decoder gezogen und ein DH140 angesteckt, liegen auf ihnen die beiden zusätzlichen Funktionen. Ich habe die beiden Anschlüsse etwas gekürzt (man weiß ja nie, was kommt"), mit Schrumpfschlauch isoliert und in die Freiräume zwischen Motor, Rahmen und Platine gesteckt.

Das eigentliche Problem ist die vordere Beleuchtung. Im Tender werden zwei Kabel durch die gerade erwähnten Freiräume nach vorne geführt, und an eine zweipolige Buchse angeschlossen. In Bild 5 ist links die Buchse zu erkennen. Sie wird von vorne (!) auf Stifte im Rahmen der Lok gesteckt. Die Kabel laufen in den Ecken neben den Anschlägen für die Kupplungsdeichsel nach unten und sind dort miteinander verdrillt. Praktische Versuche haben gezeigt, daß die Kabel auch bei extremer Kurvenfahrt nicht zwischen der Deichsel und den Anschlägen gequetscht werden.

Bild 7 zeigt die Verlegung der Kabel in der Lok. Von den Steckerstiften unten im Rahmen laufen die Kabel durch eine Bohrung unter der Kardankugel nach oben. Für ihren Weg am Getriebe vorbei, habe ich einen Schlitz in das Getriebegehäuse unterhalb der Plastikabdeckung gesägt. Martin Meiburg hat bei seiner 50 ein sehr dünnes Kabel auf der anderen Seite einfach unter die Plastikklipse geklemmt. Im Rahmen laufen die Kabel dann unter dem (in Bild 7 entfernten) Plastikteil nach vorne zu den Lampenanschlüssen. Dabei sollten die Kabel ganz außen laufen, um nicht von den Kontaktfedern der Radschleifer verletzt zu werden. In Fahrtrichtung links wird die Diode ausgelötet, rechts wird die Leiterbahn aufgetrennt (im Bild nicht zu erkennen).

Kabel im Rahmen der BR50 (29K) 
Bild 7: Das Verlegen der Kabel für die Frontbeleuchtung ist eine etwas diffiziele Angelegenheit.

Bei den Probefahrten habe ich zunächst den Tender alleine getestet und dann, nach vorheriger Überprüfung der Trennung von vorderer Lampe und Radschleifern, das ganze Gespann im zusammengebauten Zustand.

Kleiner Nachtrag, warum meine Decoder keine Beschriftung haben: Vor dem Kleben habe ich sie entfettet, und war dabei so gründlich, das sich auch die Bedruckung verabschiedet hat.

Achtung! Kurzschlußmöglichkeiten bei Roco-Loks

In Wittgensdorf hatte ich die zweite Roco V100 1064 vor mir stehen, bei der der eine Pol vom Motor nicht nur über die Kontaktfeder, sondern auch über den Rahmen angeschlossen ist. Beim VT98, wo der eine Pol nur über den Rahmen Kontakt hat, erwartet man das, aber nicht bei der V100 mit zwei Kontaktfedern am Motor. Eine Verbindung über den Rahmen besteht, wenn unter der einen Sechskantschraube eine runde Messingscheibe liegt! Unten im Bild 4 erkennt man unter dem Sechskant ein rotes Plastikteil, das Roco bei den neueren 211 eingebaut hat.

Dieses Problem kann bei allen Roco-Loks mit dieser Motorbauform (Bürstenhalter als grosse Sechskantschraube) auftreten. Also nicht nur bei der V100!

Bei meiner 260 (V60) habe ich durch Messen festgestellt, daß Dank einer Beschriftung als Teil des Platinen-Layouts der Rahmen Kontakt zu einer Leiterbahn hat. Hier hilft nur den Text von der Leiterbahn zu trennen. Zwar ist der Rahmen ansonsten isoliert, aber die Isolationsabstände sind nicht überall so besonders gross. Insbesondere die Kontaktbleche der Lampen müssen richtig stehen, damit es nicht brutzelt.

Wichtig!

Nach dem Isolieren des Motors und vor dem Einbau des Decoders immer messen, ob nicht doch noch irgendwo eine Verbindung besteht! Und das bei möglichst vollständig zusammengebauter Lok.



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