Einbau eines Digitrax DZ120 in einen Roco 798


Nach dem Erfolg des Digitalbetriebes auf der Jahrestagung habe ich mich entschlossen ein Triebfahrzeug mit Decoder auszustatten. Dieser Bericht berschreibt meine Erfahrungen beim Einbau eines DZ120 Decoders in einen 798.

Mechanik:

Nachdem ich eine Weile die nicht vorhandene Befestigungsschraube gesucht habe, ließ sich das Gehäuse nach dem Entfernen der Kupplungshaken einfach abziehen. In der Inneneinrichtung gibt es die Nachbildung des Klo's. Das Klo ist so geraümig, daß ein DZ120 hochkannt hineinpaßt. Dafür mußten nur der Boden des Klo's und eine Ecke im Rahmen ausgefräst werden. Aber bevor man den Fräser ansetzt, sollte man das Getriebe ausbauen, damit keine metallspäne die Kunststoffzahnräder gefährden. Die Paßprobe hat aber dann ergeben, daß der Decoder sich prima im Klo versenken läßt, aber die Anschußkabel ganz dolle geknickt werden und die Isolierung nachgibt. Daraufhin habe ich einen neuen Platz suchen müssen. Über der Kupplung ist hinreichen Raum vorhanden. Im Rahmen mußten nur zwei kleine Ecken ausgefrast werden. Etwas Pattex verhindert das Verrutschen. In eine Richtung geht die Kupplung etwas hackelig, da die Kupplungskinematik an den Dekoder schrammt. Da die Bremsschläuche aber den Kupplungsspiel- raum einschränken, tritt dieses Problem im Betrieb nicht mehr auf.

Elektrik:

Eine der Motorbürsten ist mit dem Motorrahmen verbunden. Diese mußte mit etwas Isolierband elektrisch getrennt werden. Ich habe die Kabel vom Decoder (orange und grau) direkt an die Bürstenhalterungen (Messingschrauben) gelötet. Diese sollte man aber vor dem Löten herausdrehen, da das Plastikgewinde die Wärme nicht mag. Auf der Platine mußte die Konntaktfedern entfernt werden. Die Eingangsleitungen (rot und schwarz) wurden einfach an die Platine gelötet. Die Beleuchtung gestaltete sich etwas schwieriger. Ich habe auf das Dreichlichtspitzensignal verzichtet, da die obere Lampe auch als Innenbeleuchtung dient. Damit nicht der Motorwagen hell erleuchtet ist, während die Bei- und Steuerwagen im Dunkeln fahren, habe ich auf dieses Feature verzichtet. Ich habe nur die Schlußbeleuchtung geschaltet. Dabei habe ich die helle Seite der Lichtleitstäbe mit Alufolie umwickelt, damit nur noch die Schlußlichter leuchten können. Ein komplette Beleuchtung ist sicherlich erstrebenswert, verlangt aber mehr Funktionen und Decoder in den Bei- und Steuerwagen. Die Glühlampen sind im metallrahmen fest gelagert. Die Rück- leitung (blaues Kabel) mußte direkt an die Glühbirnen angelötet werden. Dann wurde dir Glühlampe mit Isolierband umwickelt, paßte aber nicht mehr in den Rahmen. Dann habe ich die Öffnungen noch etwas aufgefräst, bis die Lampen paßten. Alle Kabel wurden mit Isolierband fixiert.

Optik:

Wenn man jetzt schon den Schienenbus auseinandergenommen hat, kann man auch gleich mal die Inneneinrichtung anmalen. Das Schlüpferblau von Roco ist ja nicht unbedingt der Hit. Ich habe die Inneneinrichtung dunkelgrau gemalt und die Kanten der Lehnen silber nachgezeichnet. Man kann da auch noch ein paar Preiserlein amputieren und auf die Inneneinrichtung kleben. Außen sollte man auf jeden Fall die Puffer schwarz malen. Ein paar Farbtupfer auf Steckdosen und Kabeln kann auch nicht schaden. Am Besten man schaut sich da ein paar Vorbildfotos etwas genauer an.

Inbetriebnahme:

Bisher habe ich das Fahrzeug nur analog getestet. Ich habe ein Labornetzteil mit regelbarer Strombegrenzung (200mA) eingestellt. Der Schienenbus fuhr problemlos und ließ sich auch mit der Aristo-Funke steuern. Mangels Equipment bin ich noch nicht Digital gefahren.

Fazit:

Wider erwarten, ließ sich das Fahrzeug wieder zusammenbauen und lief hinterher immer noch. Der Umbau hat ungefähr 10 Stunden gedauert. Wenn man mehr Übung hat, wird es aber sicherlich schneller gehen. Sowohl im Analog- als auch im Digitalbetrieb läßt sich der Schienenbus feinfühlig regeln. Die Adresse ist 1731 (Adreßsegment 17 und 798 631-8)

Meinen Dank gilt Stefan Bormann für den Digitaltest und die Programmierung.



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