Umschaltungen zwischen Zentralen einplanen



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Anforderungen der Gleisumschaltungen

Der innere Umschaltabschnitt "D" in Bild 1 sollte nach Möglichkeit länger als der längste Zug auf der Strecke sein. Ist dieses aus Platzgründen nicht möglich, so müssen zumindest alle Züge mit möglicher Stromabnahme am Ende vollständig in den Abschnitt "D" passen. Bei den anderen Zügen reicht es, wenn sie nicht länger als der Abschnitt "D" plus dem kürzeren der Abschnitte "C" und "E" sind. Das ist aber die Grenze des machbaren.

Fahrstromabschnitte (3K)
Bild 1: Fahrstromabschnitte bei der Zentralenumschaltung.

Zu dem eigentlichen Umschaltabschnitt kommen noch die Sensorabschnitte hinzu. Wie in Bild 1 dargestellt werden die Abschnitte "B", "C", "E" und "F" über Sensoren versorgt. Die erforderlichen Trennungen im Gleis werden i.allg. durch Auftrennen der Verbindungen zwischen Modulen erstellt. Damit haben diese Abschnitte die Länge eines Moduls. Sie sollten aber mindestens so lang sein wie die Stromabnahmebasis des längsten dort eingesetzten Fahrzeugs plus 3 cm für die Umschaltzeit. Das reicht für Vorbildgeschwindigkeiten von 200 km/h.

Der ganze Bereich von "B" bis "E" muss betrieblich in einem Block liegen, in dem sich nur ein Zug befinden darf. D.h. dass auch die äußeren Sensorabschnitte "B" und "E" nicht von Rangierfahrten belegt werden dürfen. Eine Rangierhalttafel vor der Grenze zu diesen Abschnitten hat auch technische Bedeutung. Darauf ist ggf. besonders hinzuweisen, da die RA10-Tafeln oftmals recht großzügig ausgelegt werden.

Neben den erforderlichen Längen muss es auch möglich sein, an den Trennstellen die Stromsensoren und die Versorgungskabel der Umschaltung anschließen zu können. Daher sind an diesen Stellen Verbindungen mit 4 mm Bananensteckern erforderlich. Das ist zwischen normalen Modulen gegeben, aber bei Trennungen innerhalb einer Modulgruppe wie an Abzweigen oder Bahnhöfen, bei denen die Einfahrsignale mit auf den Bahnhofssegmenten stehen, ist dieses nicht immer gegeben.

Anforderungen der LocoNet-Gateways

In Bild 2 ist der Anschluss des LocoNet-Gateways dargestellt wobei das Zwischennetz des LocoNet-Gateways deutlich über den Bereich der Gleisumschaltung hinausragen sollte. Damit die Umschaltung richtig funktioniert und der Lokführer seinen Zug zu jedem Zeitpunkt steuern kann, muss der Handregler aber zum Zeitpunkt des Umschaltens bereits in dem Zwischennetz eingestöpselt sein. Daher sollte der Bereich des Zwischennetzes deutlich größer als der Umschaltbereich sein, damit der Lokführer sich automatisch rechtzeitig in das Zwischennetz einstöpselt.

LocoNet-Anschluss (3K)
Bild 2: Anschluss des LocoNets an das LocoNet-Gateway.

In Bild 1 ist dieser größere Bereich angedeutet, der damit oftmals in den benachbarten Bahnhof reicht. Hier muss darauf geachtet werden, dass fest eingebaute LocoNet-Boxen entweder abgetrennt und an das Zwischennetz angeschlossen werden können, oder das diese abgeklebt und durch lose LocoNet-Boxen ersetzt werden. Den ganzen Bahnhof an das Zwischennetz anzuschließen ist aber gerade bei großen Bahnhöfen nicht sinnvoll, da dann alle Regler in dieser Betriebsstelle Datenrate auf beiden Zentralen benötigen, und damit dem Sinn der Aufteilung auf mehrere Zentralen entgegenwirken.

Da das LocoNet-Gateway an dem galvanisch isolierten LocoNet-Anschluss 3 nicht feststellen kann, ob ein LocoNet angeschlossenen ist und daher ein fehlendes LocoNet an diesem Anschluss zu Störungen führt, sollte immer eine Zentrale am LocoNet-Eingang 3 angeschlossen sein. Dieser befindet sich wie in Bild 2 dargestellt physikalisch (Hallo Moritz) in der Mitte der drei Buchsen auf der Unterseite.

Zweigleisige Strecken

Bei zweigleisigen Strecken ist es erforderlich, für jede der beiden Gleise eine eigenständige Gleisumschaltung einzubauen. Beim Fahrstrom bedeutet das "nur" also den doppelten Materialeinsatz. Für das LocoNet-Gateway spielt die Anzahl der Gleise aber keine Rolle, d.h. es wird auch bei zweigleisigen Strecken nur ein LocoNet-Gateway benötigt. Getrennte LocoNet-Buchsen für die beiden Gleise wie in Cloppenburg sind nicht mehr erforderlich.

Ähnlich verhält es sich an Stellen, wo zwei Gleisumschaltungen dicht aneinander angrenzen wie in Alsfeld bei Delthin. Hier werden die Bereiche beider Gleisumschaltungen durch ein LocoNet-Gateway abgedeckt. Dieses ist solange möglich, wie das Ganze maximal drei Zentralen einbezieht. Im Extremfall von zwei Umschaltungen an einem zweigleisigen Abzweig können also bis zu vier Gleisumschaltungen durch ein LocoNet-Gateway abgedeckt werden.

Weitere benötigte Teile

Die Gleisumschaltung und die LocoNet-Gateways kommen mit allen für ihren Einsatz benötigten speziellen Teilen. Zwei allgemeine Sachen sind aber nicht in den entsprechenden Kisten, LocoNet-Kabel und -Boxen sowie 230V-Kabel zur Versorgung der Steckernetzteile. Abgesehen von den LocoNet-Kabeln, die das LocoNet-Gateway mit den letzten direkt an den Zentralen hängenden Boxen verbinden, sind nicht mehr Kabel oder Boxen erforderlich, als bei einem Aufbau ohne Umschaltung. Bei den 230V Kabeln ist nicht abzuschätzen, wie lang das Kabel sein muss. Der Planer des Digitalaufbaus sollte dafür sorgen, dass ausreichend 230V-Kabel zur Verfügung stehen.



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