NMRA DCC Logo Verdrahtung für digitalen Modulbetrieb:

Betriebsstellen und DCC



Die Regeln für Streckenmodule gelten sinngemäß auch für Betriebsstellen, insbesondere an den Übergängen zu den Streckenmodulen. Ausnahme ist natürlich der Ausschluß von Teilen des Digitalsystems; ein Booster innerhalb einer Betriebsstelle macht sehr viel Sinn. Dieses wird allerdings nicht hier sondern auf der Seite zur Digitalausrüstung behandelt.

Im Gegensatz zu Streckenmodulen, wo man bei der Fehlersuche einfach die Verbindung zwischen den Modulen herausziehen kann, ist es bei Betriebsstellen erforderlich, Vorkehrungen für die Fehlersuche zu treffen. Außerdem sollte die Verdrahtung den höheren Strömen im Digitalbetrieb angepaßt sein, was bei den analogen Stellpulten i.allg. nicht der Fall ist.

Kurzschlußtolerante Betriebsstellen

Wie auf der Seite über Kurzschlüsse dargelegt, ist es bei der Fehlersuche sehr hilfreich, wenn man relativ leicht einen Boosterbezirk oder eine Betriebsstelle elektrisch unterteilen kann. Man stelle sich einen Bahnhof vor mit etwa 40 Weichen, acht Hauptgleisen und vielen Rangiergleisen, auf denen sich etwa 100 Güterwagen und fünf Lokomotiven tummeln. Plötzlich tritt ein Kurzschluß auf. Wo ist die Ursache zu suchen? Es könnte jeder der 100 Wagen sein. Der Betrieb steht solange, bis das Problem gelöst ist. Solange stehen aber auch 15 oder 20 Leute frustriert herum, denn die möchten gerne weiterspielen.

Ab einer gewissen Größe der Betriebsstelle muß also dieser Fall bedacht und in seinen Folgen so gut wie möglich abgefangen werden. Daher möchte man nicht alle Gleise einfach an einen Booster anschließen, sondern die Gleisanlage in abschaltbare Unterabschnitte aufteilen. Tritt ein Kurzschluß auf, so kann man folgendermaßen schnell den Ort der Ursache einkreisen:

  • Alle Abschnitte ausschalten.
  • Bleibt der Kurzschluß, so liegt die Ursache in den Zuleitungen oder der Verteilung.
  • Nacheinander Abschnitte zuschalten, bis Kurzschluß wiederkommt.
  • kurzgeschlossene Abschnitte wieder ausschalten,
  • auf den noch funktionierenden Abschnitten weiterfahren.
  • Fehler mit Durchgangsprüfer in Ruhe suchen

Das Prinzip der Fahrstromeinspeisung wird in folgender Grafik deutlich. Dabei müssen nicht unbedingt Schalter verwendet werden. Jede andere Möglichkeit wie z.B. Steckverbinder, die eine schnelle Trennung der Bereiche erlaubt, kann verwendet werden.

Beipsiel Hessisch Lichtenau

Nun ein Beispiel eines komplizierteren Bahnhofs.

Beispiel Bf Xleben

Hier ist ein Beispiel gegeben, wie ein mittelgroßer Bahnhof in abschaltbare Abschnitte aufgeteilt werden kann. Jedem farblich abgesetzten Bereich entspricht ein Schalter. In diesem Beispiel wird der gesamte Bahnhof aus einem Booster versorgt. Man kann auch mehrere verwenden, um im Falle von aufgefahrenen Weichen mehr Redundanz zu haben. Dazu ist es sinnvoll, den Bahnhof in durchgehende Hauptgleise und Rangiergleise aufzuteilen und diese beiden Gruppen getrennt zu versorgen.

Allgemein ist es bei einer Fehlersuche immer vorteilhaft, wenn beim Aufbau eine Systematik eingehalten wurde. Dazu gehören auch immer gleiche Kabelfarben für den gleichen Zweck wie z.B. rot für die vordere Schiene und blau für die hintere Schiene eines jeden Gleises. Auch eine genaue Beschriftung und Pläne, was wie getrennt und verbunden ist, sind lohnenswert. Praktisch ist ein Schienenteilungsplan, auf dem schematisch beide Schienen mit ihren Trennungen eingezeichnet sind. Jeder Abschnitt kann mit einer Kennzeichnung versehen werden (z. B. Gl 4 II heißt Gleis 4, zweiter Abschnitt) und die Einspeisebezirke können farblich markiert werden. Beim Vorbild ist man ohne solche Pläne hilflos!

Man kann vielleicht die Zahl der Abschnitte noch etwas reduzieren. Auf jeden Fall sollten die Schalter klar beschriftet sein bzw. durch ein Gleisbild dargestellt werden, welchen Bereich einem Schalter zugeordnet ist. Im Interesse der Vermeidung von langen Leitungen und zusätzlichen Steckverbindern ist ein normaler Stellpultaufbau sicherlich nicht optimal.

Stellpult für DCC

Nachdem jetzt zum zweiten Mal geschrieben wurde, daß die analogen Stellpulte nicht optimal für DCC sind, ist zu klären, wie es denn sein sollte. Am einfachsten ist die Sache natürlich, wenn der Bahnhof nur digital betrieben werden soll. Dann können wie oben gezeigt einfach größere Bereiche zusammengefaßt werden, und über Schalter oder Steckbrücken an die Versorgungsleitung vom Booster angeschlossen werden.

Bei Bahnhöfen die aber auch noch analog betrieben werden sollen, ist die Situation eine andere. Hier ist es erforderlich relativ einfach zwischen analogem und digitalem Betrieb umzubauen. Am einfachsten geht dieses, wenn die Verbindung zwischen Stellpult und Modul über Stecker geführt wird, bei denen Fahr- und Schaltströme getrennt sind. Dann kann man im Digitalbetrieb den Stecker vom Stellpult für die Fahrströme durch einen Kurzschlußstecker ersetzen, der alle vorderen und alle hinteren Schienen miteinander verbindet. U.U. kann man dann auch gleich hier den Strom vom Booster einspeisen.

Ist immer das Stellpult mit den Schaltern für den Analogbetrieb dabei, kann man auf getrennte Schalter für die Fehlersuche verzichten, da man dafür ja wieder über das Stellpult einspeisen kann. Allerdings sollte man vorher prüfen, ob auch bei dieser Anordnung der Booster einen Kurzschluß sicher erkennt, d.h. den Münzentest machen.



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